Köln, 28. Juli 2016. Nachwuchs bei den Bucharahirschen: Am 12. Juni kam ein weibliches, am 19. Juni ein männliches Kalb zur Welt. Die Tragzeit bei Bucharahirschen, einer in Zentralasien vorkommenden Unterart des Rothirsches, beträgt etwa 240 Tage. In der ersten Zeit nach dem „Setzen“ liegen die Hirschkälber ab. Durch ihr geflecktes Jugend-Haarkleid sind sie gut im Unterholz getarnt. Die Mütter der Kälber sind 10 und 9 Jahre alt. Beide wurden im Kölner Zoo geboren. Sie kümmern sich sehr gut um die Kleinen. Der Vater der beiden Jungtiere stammt aus dem Chomutov Zoo, Tschechische Republik, und ist nun vier Jahre alt. Er wurde letztes Jahr zum ersten Mal Vater bei uns.

Der Bucharahirsch kommt in Afghanistan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan vor. Dort bewohnt er Uferlaubwälder, Auwälder – den sogenannten Tugai – und Halbwüsten. Seine Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Laub. Bucharahirsche sind grundsätzlich soziale Tiere, die sich in Trupps oder Rudeln zusammenschließen. Erwachsene Hirsche erreichen eine Länge von 210 cm; die Widerristhöhe beträgt 120 cm. Sein Gewicht beträgt zwischen 120 und 200 kg. Die Fellfarbe variiert von rötlichbraun im Sommer bis gräulich im Winter. Der männliche Hirsch trägt ein gelbliches Geweih, welches Ende August, zum Anfang der Brunst, gefegt wird. Das gefleckte Jugendkleid der Hirschkälber wird ab der sechsten Woche durch braunes, nachwachsendes Sommerhaar zunehmend verdeckt. Sie werden mindestens ein halbes Jahr gesäugt und erreichen mit 1,5 Jahren die Geschlechtsreife.

Der Buchaharhirsch, auch Baktrischer Rothirsch genannt, gilt aufgrund der Wilderei und der Zerstörung seines Lebensraums als gefährdet. Das europäische Zuchtbuch führt der Chomutov Zoo. Dort sind momentan 65 Hirsche in 10 Haltungen registriert. In Deutschland wird diese Unterart nur selten gehalten, unter anderem im Opel-Zoo Kronberg und im Tierpark Berlin.

Der Kölner Zoo hält diese Tierart seit 1977. Insgesamt wurden bei uns 93 Bucharahirsche gehalten. 84 von ihnen kamen am Rhein zur Welt.

Fotos: Werner Scheurer, Rolf Schlosser