Köln, 20. Juni 2016. Gott sei Dank – „Astrid“, das EM-Orakel des Kölner Zoos, bleibt sich treu. Auch bei ihrer dritten Vorhersage tippte die Kalifornische Seelöwin auf eine Niederlage der deutschen Fußballnationalmannschaft. Fans der DFB-Elf müssen sich vor dem morgigen Spiel allerdings keine Sorgen machen. „Astrids“ Prognose ist ein gutes Omen. Denn bislang lag sie mit ihren Tipps noch jedes Mal daneben. Beim Auftaktspiel sah „Astrid“ die Ukraine vorne. Bei Spiel zwei setzte sie auf einen Sieg der Polen. „Irgendjemand muss ihr gesagt haben, dass sie den Verlierer nennen muss. Anders kann ich mir das nicht erklären“, sagt Zoodirektor Theo Pagel mit einem Schmunzeln. „Wir nehmen das sportlich und betrachten ‚Astrid‘ einfach als das perfekte Gegen-Orakel.“

Die 17-jährige „Astrid“ hat die Aufgabe, bei ihren Tipps einen von drei Bällen aus dem Seelöwenbecken zu fischen. Dabei hat sie die Wahl zwischen einem in Schwarz-Rot-Gold, einem neutralen für Unentschieden und einem in den Farben des jeweiligen Gegners. Tierpfleger Andreas Hölscher ließ „Astrid“ heute nach dem Herausholen des Balles – in diesem Fall den mit der grünen Fahne – noch Kopfbälle üben. Hoffentlich hat Mario Götze gut zugeschaut, damit beim Spiel der Deutschen endlich Tore fallen.

Geboren wurde „Astrid“ im Zoo Osnabrück. Sie kam im Sommer 2001 nach Köln und hat hier inzwischen fünf Jungtiere zur Welt gebracht. Kalifornische Seelöwen sind an den nordamerikanischen Küsten des Pazifiks verbreitet und gehören zu den Ohrenrobben. Stattliche Bullen werden bis zu 220 Zentimeter lang und rund 400 Kilogramm schwer. Die Weibchen kommen auf bis zu 180 Zentimeter Länge und rund 90 Kilogramm Gewicht.

Beim Beutefang können Seelöwen 40 Meter tief tauchen. Im Meer suchen sie nach Fischen und Tintenfischen. Seelöwen tauchen in der Regel in Gruppen. So können sie Fischschwärme sehr gut einkreisen. Kalifornische Seelöwen, zu denen auch die Gruppe im Kölner Zoo zählt, gelten als die elegantesten und schnellsten Robben. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen.

Für die Fortpflanzung suchen die Männchen einige Tage vor den Weibchen die Küstengebiete auf. Sobald die Weibchen eintreffen, beginnen die Männchen, um ihre Reviere zu kämpfen. Im Verlauf dieser Kämpfe werden jüngere und schwächere Männchen an ungünstige Plätze an den Rand der Kolonie gedrängt. Die Weibchen, die sich in der Umgebung des siegreichen Bullen befinden, bilden seinen Harem und tragen den Nachwuchs aus. Die Tragzeit beträgt etwa 11 Monate.

„Astrid“ und ihre vier Mitbewohner können täglich um 11.30 und um 16 Uhr bei der Füttershow in Action bestaunt werden. Das Video zum Orakel-Tipp ist auf dem facebook-Account des Kölner Zoos zu sehen:

https://www.facebook.com/zoo.koeln/?ref=aymt_homepage_panel