Kölner Zoo mit internationaler Vorreiterrolle – Zoo hat allein zwischen 2009 und 2019 mehr als 1,8 Millionen Euro für Erhalt der Biodiversität zur Verfügung gestellt

Köln, 2. März 2020. Morgen ist „Internationaler Tag des Artenschutzes“. Der Kölner Zoo engagiert sich in mehr als 20 verschiedenen Artenschutzprojekten in aller Welt. Rund 1,8 Millionen Euro hat er allein seit 2009 dafür bereitgestellt. „Wissenschaftlich geführte Zoos sind heute weit mehr als eine Amüsiermeile für Großstädter. Sie sind ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, die natürliche Vielfalt für kommende Generationen zu erhalten. Rund 350 Millionen US-Dollar geben Zoos in aller Welt Jahr für Jahr für Artenschutz aus. Wir in Köln sind sehr stolz darauf, wesentlich dazu beizutragen“, so die Kölner Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg.

Pagel ist seit kurzem, pünktlich zum 160-jährigen Bestehen des Kölner Zoos, zusätzlich zu seiner Aufgabe in Köln auch als Präsident des Weltzooverbands (WAZA) tätig. Er vertritt in dieser Rolle die Interessen von 400 Zoos weltweit. Auf seiner Agenda ganz oben steht das Ziel, die internationalen Anstrengungen von Zoos für den Erhalt der natürlichen Biodiversität weiter zu intensivieren. So sollen z.B. internationale Zuchtprogramme noch besser verzahnt und die Kooperationen mit Regierungs- und Forschungseinrichtungen, für die Zoos längst ein Partner auf Augenhöhe im Kampf gegen den Artenschwund sind, weiter ausgebaut werden. Auch die ohnehin bereits sehr breite Bildungsarbeit in Zoos soll gestärkt werden. Pagel: „Man geht davon aus, dass etwa 700 Millionen Menschen weltweit pro Jahr Zoologische Gärten besuchen. Das ist eine gewaltige Zahl, an der niemand, der für Umwelt- und Naturschutz Einfluss nehmen will, vorbeikommt. Es ist eine große Verantwortung, diese Menschen zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, dass es wichtig ist, die Artenvielfalt auf unserem Planeten zu erhalten.“

Aus Tradition aktiv für den Artenschutz

Der Kölner Zoo hat in den 160 Jahren seines Bestehens immer schon eine Vorreiterrolle beim Thema Artenschutz gespielt. Eines der entscheidenden Treffen zur Initiierung von Erhaltungsprogrammen, mit denen Zoos ihre Nachzuchtaktivitäten bei bedrohten Arten koordinieren, fand 1985 in der alten Kölner Zooschule statt. 2.703 Wirbeltiergeburten konnte der Zoo allein 2019 verzeichnen. Darunter waren so spektakuläre wie der Nachwuchs bei den hochbedrohten Okapis, bei den Mangahara-Buntbarschen oder auch das Geschwisterpaar bei den Persischen Leoparden. Bald wird der Zoo zudem überaus seltene Mindoro-Krokodile in ihr philippinisches Ursprungsgebiet rückführen. Ihre Nachzucht war im Kölner Zoo weltweit erstmals gelungen. Diese Erfolge haben international ein großes Echo erzeugt. Denn mit ihnen sind Zoologen ihrem Ziel ein Stück näher gekommen, bei diesen stark gefährdeten Arten für genetisch variable und überlebensfähige Populationen in Menschenhand zu sorgen.

Teil des Artenschutzengagements des Kölner Zoos ist darüber hinaus das Sammeln biologischer Forschungsdaten zu vom Aussterben bedrohten Tierarten. Dieses Wissen ist unerlässlich, will man Tiere in freier Wildbahn wirkungsvoll schützen. Beispielhaft dafür steht die Melinh-Station für Biodiversität im Norden Vietnams. Hier werden seltene Amphibien und Reptilien, die bei Wilderern konfisziert wurden, aufgenommen, erforscht und nachgezüchtet. Gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Hanoi hat der Kölner Zoo wichtige Starthilfe beim Auf- und Ausbau dieser Station geleistet. Regelmäßig schickt der Zoo Experten-Teams um Aquariumsleiter Prof. Dr. Thomas Ziegler in das südostasiatische Land. Dort führen sie unter anderem Weiterbildungstrainings für die Pfleger durch und helfen bei der Planung einer neuen Anlage zur Unterbringung konfiszierter Krokodilschwanzechsen.

Weltweit im Einsatz – von Übersee bis Köln

Engagiert ist der Kölner Zoo bei über 20 weiteren Projekten weltweit: in Brasilien, wo Biologen mit kontinuierlicher finanzieller und fachlicher Unterstützung aus Köln erforschen, mit welchen Schutzmaßnahmen der Bestand des Großen Ameisenbären gesichert werden kann; in Südafrika, wo Zoo-Kurator Dr. Alexander Sliwa weltweit federführend die Erforschung der seltenen Schwarzfußkatze vorantreibt, in Indonesien, wo der Kölner Vogelkurator Bernd Marcordes bereits zahlreiche Maßnahmen gegen das dramatische Singvogelsterben vorangetrieben hat oder vor der eigenen Haustüre in Köln beim Schutz der bedrohten Wechselkröte.

Kölner Zoo. Begeistert für Tiere. Seit 160 Jahren.

Der Kölner Zoo feiert 2020 sein 160-jähriges Bestehen. Mit rund 10.000 Tieren aus mehr als 850 Arten ist er einer der vielfältigsten in ganz Europa. Seit 1860 ist der Kölner Zoo ein unverwechselbares Stück Köln. Er vereint Tradition mit  Innovationskraft und verbindet Freizeit und Erholung mit Wissenschaft und Forschung. Der Kölner Zoo setzt auch international immer wieder Maßstäbe – z.B. beim Bau moderner Tierhäuser oder bei seinem umfangreichen Artenschutzengagement. Honoriert wird dies alles von jährlich mehr als 1 Million Besucher.