Köln, 18. August 2022. Coquerel-Sifakas, auch als tanzende Affen bekannt, zählen zu den seltensten Primaten der Erde. Seit 2021 hält der Kölner Zoo mit „Ziggy“ und „Justa“ die in der Pflege sehr anspruchsvollen und viel biologische Expertise benötigenden Tiere. Er ist damit einer von drei Zoos in Europa. Heute zeigte der Zoo erstmals, wie die Publikumsstars täglich von den Tierpflegern trainiert werden. Sie haben z.B. gelernt, auf Kommando in Kisten zu klettern, sich den Bauchraum abtasten zu lassen oder gezielt in bestimmte Richtungen zu springen. Die Tierpfleger arbeiten dafür mit positiver Bestärkung, d.h. dass „Ziggy“ und „Justa“ jedes Mal eine Futterbelohnung erhalten, wenn sie ihre Aufgaben erfolgreich erledigt haben.

Die sogenannten Medical Trainings dienen einerseits der Beschäftigung. Andererseits erleichtern sie z.B. das Wiegen oder andere vorsorgliche Checks. Beschäftigungsprogramme und Medical Trainings nehmen in der modernen Zooarbeit einen großen Stellenwert ein. Die Tiere bleiben damit aktiviert, ihre natürlichen Sinne können geschärft und Neugier- und Spieltrieb sinnvoll zur Gesundheitsvorsorge genutzt werden.

Auch die Besucher profitieren. Viele der Medical Trainings sind zu festen Zeiten für die Gäste einsehbar, so im Kölner Zoo z.B. im Rahmen der täglich stattfindenden Flugschauen (*bei passender Witterung), der Seelöwenshows oder Erdmännchen- und Waschbärenfütterungen. Eine Übersicht über die verschiedenen Angebote ist unter www.koelnerzoo.de zu finden.

Sifaka-Haltung: Engagement und Expertise, um diese Art zu retten

„Ziggy“ und „Justa“ haben vor rd. zwölf Monaten einen eigenen großzügigen Bereich im Madagaskarhaus des Zoos bezogen. Die Anlage hat das Team des Kölner Zoo durch zahlreiche senkrechte Äste und Lianen sowie Futterplattformen für Sifakas optimiert. Der 5,5-jährige „Ziggy“ hat einen im Vergleich zu seiner Partnerin etwas größeren Kopf. Er ist ein ruhiger und ausgeglichener Charakter. Weibchen „Justa“ ist die aktivere der beiden. Beide bewegen sich hüpfend und springend fort – ein für Primaten ungewöhnliches und freudig anzusehendes Verhalten, das die Sifakas als „tanzende Affen“ bekannt gemacht hat.

Sifakas sind in der Haltung überaus anspruchsvoll. Als Futterspezialisten fressen sie nahezu ausschließlich Blätter. Die Kölner Tierpflegerinnen frieren daher bereits heute Laubrationen für den Winter ein. Die beiden schätzen v.a. die Blätter von Hainbuche, Buche, Haselnuss und Roteiche. Das Futter muss zunächst desinfiziert und portioniert werden. Auch müssen die Tiere immer wieder beobachtet und bei Unregelmäßigkeiten der Kotbeschaffenheit untersucht werden. U.a. auch dazu dienen die regelmäßigen Medical Trainings.

Fakten auf einen Blick:

Der Kölner Zoo freut sich über Paten für diese tollen Tiere – einfach und bequem buchbar z.B. über den neuen Zoo-Onlineshop:   www.koelnerzoo.de/besuch#onlineshop